Psychoanalytische Pädagogik

KinderDas pädagogische Konzept basiert auf den Erkenntnissen der Psychoanalytischen Pädagogik, die seit Freuds Zeiten zu den Anwendungsbereichen der Psychoanalyse gehören. Gisela Ammon griff 1968 die Wurzeln der psychoanalytischen Pädagogik wieder auf und entwickelte sie im Rahmen der Dynamischen Psychiatrie mit Günter Ammon und MitarbeiterInnen weiter.

Die Schwerpunkte der Arbeit liegen zum einen auf der gesunden Entwicklung des Kindes, zum anderen auf der Prävention psychischer und körperlicher Erkrankung. Basis unserer psychoanalytischen Pädagogik ist ein definiertes Menschenbild und ein daraus abgeleitetes Konzept menschlicher Entwicklung:

Der Mensch ist ein Gruppenwesen und somit ein Beziehungswesen, das sich in ständiger Entwicklung befindet. Er strebt nach Selbstbestimmung und Identität. Kinder entwickeln sich immer in Gruppen (Familie, Kindergarten, Schule) und die Entwicklung ist prozesshaft- es ist ein lebenslanger Prozess.

In der Gruppe lernen die Kinder sich und andere in ihren Bedürfnissen, Fähigkeiten und Gefühlen wie z.B. Freude, Trauer, Angst, Eifersucht, aber auch Mut, Selbstvertrauen, Verantwortung und Liebe kennen und respektieren. Sie lernen auch, die bei diesem intensiven Zusammenleben auftretende Konflikte nicht zu vermeiden, sondern im Schutz der ErzieherInnen auszutragen. Dabei erfahren sie, dass Auseinandersetzungen wichtig sind, um weiter zu kommen. Streit muss nicht zur Trennung führen, sondern kann neu zusammenführen. Einen Weg im Umgang mit Konflikten zu zeigen ist ein wichtiger Baustein.

In diesem Prozess können auf sehr unterschiedlichen Ebenen Störungen auftreten, z.B. durch Unter- und Überforderung, zuviel oder zu wenig Zuwendung und Interesse an den Wünschen und Bedürfnissen des Kindes. Deshalb bedeutet für uns Integration eine Förderung bzw. nachholende Ich-Entwicklung und Auflösung von Entwicklungsarretierungen aller Kinder. Möglich wird sie gruppendynamisch gesehen durch freundliches, menschliches Wahrnehmen und Interesse füreinander, auch für die unbewussten Wünsche und Bedürfnisse: Den Kindern soll es durch gezielte Förderung ermöglicht werden, neue Erfahrungen im Spiel zu machen. Für ihre Neugierde und für das Mitteilen der Gefühle wird Raum gegeben, auch um Lösungen für Konflikte zu finden.

Gestörte oder nicht entwickelte Gruppenfähigkeit wird durch Einzelförderung, d.h. durch besondere pädagogische Maßnahmen aufgebaut und gefördert. Um Gruppenprozesse und Dynamiken verstehen und weiterführen zu können ist die Mitarbeit der Eltern sowie eine Weiterbildung und Supervision für die ErzieherInnen Grundbedingung.

Konzept als pdf-Datei